Die 4 Hürden beim Buchkauf und wie du sie meisterst
Ein Fahrplan, damit jeder dein Buch kauft
Liebe (angehende) Fachbuchautoren, heute geht es zur Sache! Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag mit den 4 wichtigsten Hürden, die deinem Buch im Weg stehen. Dein Buch kann fachlich hervorragend, das Nachwort der Knaller und die Kapitel voller anschaulicher Geschichten sein, die die Fakten wunderbar in einen erzählenden Kontext packen, doch wenn du diese 4 Herausforderungen nicht bestehst, wird kein Leser soweit kommen, um das zu würdigen. Er hat dein Buch vorher schon längst zur Seite gelegt. Wenn er es überhaupt in die Hand genommen hat. Aber halten wir uns nicht mit Drohungen und diffusen Befürchtungen auf, sondern schreiten zur Tat. Was können wir tun, damit möglichst viele Kunden unser Buch zur Kasse tragen?
Die 4 Hürden im Überblick
Falle auf – das Cover
Über Geschmack lässt sich streiten, aber hier geht es nicht um persönliche Einschätzungen, sondern um ganz pragmatische Aspekte: Nimmt der potenzielle Leser das Buch in die Hand oder klickt es im Netz an? Wenn dem so ist, hast du den ersten Schritt hin zum Kauf gemeistert. Denn in erster Linie weckt ein gutes Cover die Aufmerksamkeit des potenziellen Lesers. Dieser Effekt ist das einzige Anliegen des Covers. Was dargestellt wird, ist dabei fast schon zweitrangig.
Aber Vorsicht, wer zu reißerisch an die Umschlaggestaltung geht, bringt sich womöglich um einen seriösen Eindruck. Mit knalligen Farben und Sex sells im Kopf erhältst du sicher ein aufmerksamkeitsheischendes Cover, das viele aus Neugier in die Hand nehmen, aber dann wieder zurücklegen, weil es kein Enthüllungsroman, kein Dark Romance, ja noch nicht mal eine schlüpfrige Geschichte ist. Denk daran: Du schreibst ein Sachbuch, die Gestaltung des Covers sollte zu deinem Bereich und zu dir als Person passen. Provozierst du gern, spricht nichts gegen ein reißerisches Cover. Wenn nicht, lass zumindest die knalligen Farben weg.
Weck das Interesse – Der Titel
Überlegst du auch schon gefühlt ewig über deinen Buchtitel hin und her? Mit ihm steht und fällt der Erfolg des Buches, denn es ist noch kaum ein gutes Buch mit einem schlechten Titel erfolgreich geworden. Umgekehrt haben aber schon viele schlechte Bücher mit einem guten Titel ihre Leser gefunden. Er soll den Lesern in Erinnerung bleiben, auch wenn sie ihn nur einmal in einem Radiobeitrag gehört haben, er muss also entsprechend kurz und knackig sein. Die Titelfindung ist eine vertrackte Sache, da ein guter Titel gleich mehrere Funktionen auf einmal erfüllen muss: Ein Buchtitel soll den Inhalt des Buches komprimiert auf den Punkt bringen, gleichzeitig aussagekräftig sowie einzigartig sein und vor allem vollmundig klingen. Mit ihm gleichen die Leser einerseits ab, ob das Buch sie thematisch interessiert, und andererseits, ob das Buch Unterhaltung verspricht.
Dabei gilt hier die gleiche Regel wie beim Cover: Wer zu reißerisch vorgeht, vernichtet womöglich den seriösen Eindruck. Betitelt ein Paartherapeut sein Buch also mit Warum haben dumme Menschen guten und vor allem viel Sex?, darf er sich über viel Aufmerksamkeit freuen, erreicht aber seine anvisierte Zielgruppe – unglückliche Paare – wahrscheinlich kaum. Umgekehrt wird er mit Die Fortpflanzung geistiger Nachtschattengewächse kaum jemanden vom Hocker hauen und die potenziellen Leser es eher als Biologiebuch verorten. Um den passenden Mittelweg zu finden, geh von zwei Seiten an die Sache heran: Welches Bedürfnis „befriedigt“ zum einen dein Buch oder welche Lösung bietet es an und was ist zum anderen ein besonderer (vielleicht einmaliger) Aspekt deiner Arbeit, deiner Person, deiner Methode? Oder die zweite Frage umgekehrt gedacht: wie hebt sich dein Buch von den bisherigen Büchern zum Thema ab? Hast du sowohl das dringendste Bedürfnis bzw. die entscheidende Lösung als auch dein Alleinstellungsmerkmal identifiziert, untersuche, wo sich nun die Antworten auf diese Fragen überschneiden. Dort liegt dein Ansatzpunkt für einen guten Titel.
Schüre das Begehren – mit dem Klappentext
Nach Cover und Titel kommt es im nächsten Schritt auf den Klappentext an. Diese Buchbeschreibung ist keine Inhaltsangabe des Werkes, sondern mehr ein Ausblick auf das Buch. Natürlich sollten hier auch die zentralen Aspekte des Buches Erwähnung finden, doch es ist mehr ein werbender Text. Die entscheidende Frage, die der Klappentext beantworten soll: Warum soll der Leser das Buch kaufen? Oder vielmehr: Warum dieses Buch und nicht das eines anderen Autoren?
Deswegen musst du alle Vorteile, alle Besonderheiten und Benefits hier auf engstem Raum herausstellen, die der Leser durch dein Buch erhält. Ebenso interessant ist, welche Fragen beantwortet werden und welche Probleme des Lesers das Buch löst. Wie verändert das Buch das Leben des Lesers? Besonders eignet sich hier auch eine Art Versprechen, wie der Leser sich nach der Lektüre fühlen wird. Deine Überlegung für den Titel zum dringendsten Bedürfnis und dem Kern deiner Methode helfen dir somit auch beim Klappentext weiter.
Du willst hier zwar klotzen, statt zu kleckern, aber achte darauf, spezifisch und authentisch bei dir und deiner Leistung zu bleiben. Wer den Mund zu voll nimmt, wird zwar ein Buch verkaufen, aber auch nur eines. Alle Folgebücher erreichen den Leser nicht mehr, der einmal enttäuscht wurde. (Mehr dazu, wie du unwiderstehliche Klappentexte schreibst.)
Überzeuge den Leser – die erste Seite
Halten wir an dieser Stelle kurz inne und betrachten das Kauferlebnis durch die Augen unserer potenziellen Leser: Egal, ob sie an Buchregalen vorbeischlendern oder auf dem Bildschirm von oben nach unten swipen, das Cover unseres Buches ist ihnen ins Auge gefallen. Schritt eins – Blickfang oder Attraction – ist uns also gelungen. Als Nächstes lesen unsere potenziellen Kunden den Titel. Dieser kommt solide und seriös daher, aber weckt nicht den Anschein einer trockenen Abhandlung, sondern verspricht Know-how und Unterhaltung gleichermaßen. Der Leser erhält eine erste Ahnung, worum es geht – das Interesse ist geweckt. Sie drehen das Buch um oder scrollen am Bildschirm nach unten und widmen sich dem Klappentext. Dieser spricht eine Frage an, die den Leser schon länger beschäftigt, und kündigt eine praxisnahe, leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Lösung an, die den Leser an die Hand nimmt und durch jeden Schritt führt. „Prima!“, denkt sich der Leser. „Genau das brauche ich!“
Die Angel ist ausgeworfen, der Köder schwimmt im Wasser und der Fisch hat ihn entdeckt. Wird er ihn schlucken? Das hängt von der ersten Seite ab. Hier musst du dein Können, dein Wissen und deine Authentizität unter Beweis stellen. Kannst du auf diesem kurzen Raum zeigen, dass du die Versprechen der drei Schritte davor hältst? In Fach- und Sachbüchern werfen die Kunden zwar auch einen längeren Blick ins Inhaltsverzeichnis als bei Belletristik, um zu schauen, welche Themengebiete abgedeckt werden, aber ebenso lesen sie den Anfang des Buches, um einen Eindruck für den Schreibstil zu erhalten. Es geht bei der ersten Seite also weniger um Fachwissen und Inhalte, sondern um erzählerisches Geschick. Mag der potenzielle Leser deine Art zu schreiben? Gefällt ihm dein Stil? Passt das zu seinen Erwartungen an das Thema?
Um den Leser mit der ersten Seite zu überzeugen, kommt es auf Spannung an. Du möchtest den Leser buchstäblich ans Buch fesseln. Dafür kannst du den Leser zwar auch einfach direkt mit dem Problem konfrontieren, für das er eine Lösung sucht, aber geschickter ist es meist, das mit Titel und Klappentext geweckte Interesse umzuleiten. Im Beitrag zur ersten Seite stelle ich dazu drei Wege vor. Ein fachlicher Einstieg holt nur diejenigen ab, die schon im Thema stehen, und auch sie werden die erste Seite nur überfliegen. Konzentrier dich auf eine Szene, eine Begebenheit aus deiner Disziplin oder aus deiner Erfahrung. Je drastischer, peinlicher, zugespitzter die Szene und je überraschender, lustiger, schockierender die Pointe, desto besser ist sie für die erste Seite geeignet. Kurzum: Unterhalte deine Leser vom ersten Satz an und denk auf der ersten Seite idealerweise wie ein Thriller-Autor.
Fazit
Ein ansprechendes Cover, ein prägnanter Titel, ein überzeugender Klappentext und eine fesselnde erste Seite sind Schlüsselelemente, um potenzielle Leser anzulocken und zum Kauf zu bewegen. Es geht darum, die Aufmerksamkeit zu gewinnen, das Interesse zu wecken, das Begehren zu schüren und den Leser schließlich auf der ersten Seite zu überzeugen. Dafür braucht es zunächst weniger Fachwissen, sondern viel mehr Kreativität und eine zielgerichteten Kommunikation, aber keine Angst, das lässt sich trainieren und es kommt auch nicht auf Perfektion an. Indem du deinen potenziellen Lesern den Weg zu deinem Buch Schritt für Schritt pflasterst, stellst du sicher, dass dein Buch erstens deine Zielgruppe anspricht und zweitens dass sie auch wirklich dein Buch zur Kasse trägt. Letztendlich liegt der Erfolg als Autor darin, die Leser zu begeistern und sie dazu zu bringen, dein Buch zur Hand zu nehmen und nicht mehr wegzulegen.
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